Neue Prioritätenliste des bayerischen Verkehrsministeriums: S4-Ausbau muss oberste Priorität bekommen; Regionalzughalte in Puchheim ermöglichen (09.01.2017)

Zu 1) Neben den mit hoher Priorität vorangetriebenen Planungen für die zweite Stammstrecke wurden am 09. Mai 2012 vom Bayerischen Kabinett weitere ergänzende Maßnahmen im sogenannten 13-Punkte-Sofortprogramm "Qualität im Münchner S-Bahn-System" beschlossen. Diese Maßnahmen seien "zügig voranztutreiben und so schnell wie möglich zu realisieren". Der Ausbau der S4 war 2012 nicht im 13-Punkte-Sofortprogramm enthalten. Nur ganz wenige Punkte dieses Sofortprogramms wurden bis heute realisiert.

Kurz vor Weihnachten 2016 hat nun der bayerische Verkehrsminister Herrmann dieses 13-Punkte-Sofortprogramm (gemäß Berichterstattung im BR vom 21.12.2016) als "Wunschzettel" bezeichnet und erklärt, dass in den nächsten 6 Monaten der Freistaat und die Bahn gemeinsam mit den betroffenen Kommunen eine neue Prioritätenliste erarbeiten wollen, bei der jede Baumaßnahme auch eine Jahreszahl bekommen soll.

Um zu erreichen, dass der Ausbau der S4 diesmal in die neue Prioritätenliste aufgenommen wird und auch eine hohe Priorität erhält, müssen die Kommunen entlang der S4 gemeinsam aktiv werden. Sollte der S4-Ausbau nicht mindestens zeitgleich mit der zweiten Stammstrecke erfogen, werden sich die Verhältnisse in der S4 nochmals deutlich verschlechtern, da z.B. in der Hauptverkehrszeit am Morgen ein Zug wegfallen wird und gleichzeitig die Fahrgastzahlen auch durch die großen Neubaugebiete im Münchner Westen nochmals ansteigen werden.

Zu 2) Der Regionalexpress RE 57401 hält seit dem Fahrplanwechsel am 14.12.2015 nicht mehr in Fürstenfeldbruck (bisher um 06:40). Dieser Zug verkehrt seitdem mit Doppelstockwaggons mit Niederflureinstieg, welcher in Fürstenfeldbruck auf Grund der 96 cm hohen Bahnsteige nicht halten kann. Als Reaktion auf diese Verschlechterung für die Pendler wurde gefordert, den Bahnsteig 1 in Fürstenfeldbruck provisorisch auf die erforderliche Höhe von 76 cm zu ertüchtigen, um den Reagionalzughalt wieder zu ermöglichen. Dieses Vorhaben wurde im Dezember 2016 von der Bahn endgültig abgelehnt, so dass jetzt über alternative Lösungen wieder neu diskutiert werden muss.

Um die S4 mit Abfahrt um 06:51 in Fürstenfeldbruck zu entlasten, schlagen wir vor, den RE 57401 statt wie früher in Fürstenfeldbruck neu in Puchheim halten zu lassen. In PUchheim sind sämtliche Bahnsteige 76 cm hoch und auch nach dem geplanten Umbau wird der Mittelbahnsteig für Regionalzüge befahrbar sein, was bekanntermaßen eine Bedingung der Bahn im Zuge des barrierefreien Ausbaus in Puchheim war. In der Gegenrichtung soll der Regionalexpress RE 57444 (von München ab 16:20 nach Memmingen an um 17:55) ebenfalls in Puchheim halten. Da die Pendler aus Fürstenfeldbruck seit einem Jahr nun die S4 befüllen, könnte ein Regionalzughalt in Puchheim die S4 zumindest teilweise entlasten.

Beide Anträge wurden in der Sitzung am 24.01.2017 einstimmig angenommen, ein entsprechendes Schreiben der Stadt wurde am 20.02. an Verkehrsminister Herrmann, die Bahn und verschiedene Politiker in der Region geschickt.

Zwischenzeitlich wurde von der Bahn doch entschieden, den Bahnsteig 1 in Fürstenfeldbruck dauerhaft auf eine Höhe von 76 cm (notwendig für den Halt der Doppelstockzüge) herzustellen, die Fertigstellung soll 2020 erfolgen. Ein Antrag von MdL Herbert Kränzlein, bis dahin einen Regionalzughalt in Puchheim zu prüfen, wurde vom Verkehrsausschuss des Bayerischen Landtags am 23.02. mit den Stimmen der CSU abgelehnt!



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