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Die Stadt Puchheim besteht aus zwei unterschiedlich strukturierten Ortsteilen – dem eher dörflich geprägten Puchheim-Ort und dem vorstädtisch geprägten Puchheim-Bahnhof. Beide Ortsteile haben ihren eigenen Charakter, stehen in engen Wechselbeziehungen zueinander, zu ihren Nachbarorten und vor allem zur Landeshauptstadt München.
Insbesondere Puchheim-Bahnhof hat sich in jüngerer Zeit sehr dynamisch entwickelt. Dies zeigt sich sowohl an den Zuwächsen bei Einwohnern und Arbeitsplätzen als auch an der Zunahme der Siedlungsflächen für Wohnen, Gewerbe und Einrichtungen der Infrastruktur und Daseinsvorsorge.
Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass München und die Umlandgemeinden auch in nächster Zeit überdurchschnittlich wachsen werden. Wachstum und Entwicklung kann Qualitäten schaffen, bedeutet aber zugleich eine große Herausforderung an die Stadtentwicklungsplanung; zum Beispiel die Zunahme an motorisiertem Verkehr, Bodenversiegelung oder zunehmende Bedarfe bei technischer und sozialer Infrastruktur. Wachstum und Entwicklung erfordern vermehrt die notwendige Berücksichtigung naturschutzfachlicher und ökologischer Belange, zusätzliche Angebote für Kinderbetreuung, Freizeit, Erholung, Kultur und Bildung, qualitätsvolle Architektur und gut gestaltete Räume und Freiflächen und vor allem auch Angebote für bezahlbares Wohnen.
Ziele und Strategien GRÜNER Stadtentwicklungsplanung sind:
- gute Lebensqualität und ein sozialgerechtes Miteinander für alle Puchheimerinnen und Puchheimer - die Sicherung und Entwicklung beider Ortsteile als attraktive Wohn- und Arbeitsstandorte, wo Natur und Landschaft Raum haben
- Innenentwicklung vor Außenentwicklung, d.h. Nachverdichtung und Umstrukturierung innerhalb der bebauten Siedlungsbereiche, keine großflächigen Entwicklungen „auf der grünen Wiese“
- Steuerung der Innenentwicklung durch die Aufstellung von Bebauungsplänen
- Flächensparende Siedlungsentwicklung fördern und Flächenversiegelung möglichst vermeiden, d.h. wo städtebaulich verträglich, sollte eine höhere und dichtere Bebauung anstelle einer Entwicklung auf breiter Fläche angestrebt werden („Betonflut eindämmen“)
- Stärkung und Belebung der Ortszentren
- das Projekt „Soziale Stadt“ fortsetzen um das Quartier Planie städtebaulich aufzuwerten und den Zusammenhalt der dort lebenden Menschen zu stärken
- Gestaltung von Straßen und Plätzen zu Gunsten des Fuß- und Radverkehrs und von Aufenthaltsqualität, barrierefrei und ausgestattet mit Bänken zum Verweilen
- Sicherung und Entwicklung von Angeboten der Daseinsvorsorge – Schule, Sport, Kinder- und Seniorenbetreuung, Kultur und Treffpunkte; erforderlich ist beispielsweise ein Veranstaltungsraum oder Treffpunkt in Puchheim Ort für verschiedenste kulturelle und soziale Aktivitäten
- Sicherung und Entwicklung wohnortnaher Einkaufsmöglichkeiten
- Neugestaltung der Lochhauser Straße – städtebauliche Entwicklung der angrenzenden Flächen durch einen Bebauungsplan, Neuordnung der Verkehrsflächen
- Weiterentwicklung der Städtischen Wohnraumentwicklungsgesellschaft Puchheim mbH (WEP) als kommunaler Akteur zur Verbesserung der Wohnraumversorgung, v.a. für Menschen, die auf einen geförderten Wohnungsbau angewiesen sind
- Förderung von bezahlbarem Wohnen, barrierefrei und generationenübergreifend, beispielsweise in Puchheim-Bahnhof auf städtischen Flächen an der Alpenstraße oder in Puchheim-Ort an der Augsburger Straße
- Förderung von nachhaltigem und zertifiziertem Bauen, d.h. Neubauten mit hoher Bauqualität und geringen Auswirkungen auf die Umwelt sowie langer Nutzungs- und Lebensdauer
- Unterstützung von Initiativen gemeinschaftlichen und genossenschaftlichen Wohnens