Versuchsprojekt "Freiwillig Tempo 30" in der Allinger, Lager- und Lochhauser Straße (10.04.2022)

Damit die Vorteile von Tempo 30 voll zum Tragen kommen, ist es wichtig, Tempo 30 als Basisgeschwindigkeit in geschlossenen Ortschaften einzuführen. Der ständige Wechsel der Geschwindigkeiten macht den Straßenverkehr oft unübersichtlich und unverständlich. Bisher muss nachgewiesen werden, warum die Geschwindigkeit auf bestimmten Strecken oder in bestimmten Gebieten abgesenkt werden soll, zum Beispiel in Wohngebieten oder vor Schulen. Das führt zu einer Vielzahl von Schildern und erfordert von Autofahrern eine erhöhte Aufmerksamkeit, sich den ständig wechselnden Geschwindigkeiten anzupassen. Gerade kurze Strecken mit Geschwindigkeitsbegrenzung finden deshalb wenig Akzeptanz.

Tempo 30 als Basisgeschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften ist ein klares Bekenntnis für mehr Sicherheit und Lebensqualität in unseren Städten und Dörfern, nicht nur direkt vor der Schule, sondern überall dort, wo wir unterwegs sind und uns aufhalten.

Tempo 30 als Basisgeschwindigkeit bedeutet: Schneller darf nur dort gefahren werden, wo der Bedarf an einer höheren Geschwindigkeit nachgewiesen und sichergestellt werden kann. Dadurch muss nicht mehr der Großteil aller Straßen überprüft und beschildert werden, sondern nur noch der kleinere Teil Hauptstraßen mit wichtiger Verbindungsfunktion. Mit einer entsprechenden Änderung der Straßenverkehrsordnung können wir viel erreichen:

  • Mehr Sicherheit auf unseren Straßen
  • Mehr Klarheit und Übersichtlichkeit
  • Ein flüssiger und gleichmäßiger Verkehrsablauf
  • deutlich mehr Akzeptanz bei allen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern für Tempo 30

(Auszug aus: www.tempo30.vcd.org/informieren.html)

Zum Versuchsprojekt:

 

Damit der Beitritt zur Städteinitiative nicht nur eine symbolische Wirkung hat, schlagen wir ein Pilotprojekt vor, dass in Baden-Württemberg in vielen Städten und Kommunen, bereits erfolgreich praktiziert wird, allerdings mit Tempo 40. Hierzu ein Auszug aus der Beschlussvorlage der Stadt Gengenbach (Original im Anhang).

 

„Die Stadt Offenburg hat im Rahmen eines Modellversuchs in der Ortsdurchfahrt Zunsweier (K 5326) im Jahre 2010 eine Aktion „freiwillig Tempo 40“ durchgeführt. Dies erfolgte in den anschließenden Bereichen einer ca. 470 m langen 30 km/h-Geschwindigkeitsreduzierung im Ortszentrum.

Die Aktion „freiwillig Tempo 40“ wurde von folgenden Maßnahmen flankiert:

 Straßenmarkierungen, Spannbänder, Dialog-Display

             

Originalfoto Stadt Gengenbach ->- Pilotprojekt Stadt Puchheim

 

 aktive Einbindung der Bevölkerung, z.B. durch Befragungen, Kindergarten und Schule

 Geschwindigkeitsmessungen / Geschwindigkeitsanzeigen

 Vorher-/Nachher-Erhebung des Geschwindigkeitsniveaus durch ein Fachbüro

 Straßenaktionen

 

In der Nachbetrachtung ergab sich eine signifikante Reduzierung der durchschnittlichen Geschwindigkeit um 5 – 8 km/h in den Bereichen mit „freiwillig Tempo 40“. Die Auswertung der Befragungen ergab, dass eine große Mehrheit der Bürger die Einführung von „freiwillig Tempo 40“ und die damit verbundenen Aktionen begrüßt.

In den Folgejahren wurde das Projekt auch in anderen Offenburger Stadtteilen (Rammersweier, Griesheim, Bühl) durchgeführt sowie von anderen Kommunen aufgegriffen (z.B. Berghaupten, Neuried, Meißenheim) und erfolgreich umgesetzt.

Die Verwaltung schlägt nun vor, das Projekt „freiwillig Tempo 40“ auch im Zuge der Leutkirchstraße (L 99), außerhalb der o.g. 30 km/h-Geschwindigkeitsabschnitten umzusetzen. Die entsprechende Distanz zwischen Parkweg und Kita am Löwenbergpark beträgt ca. 300 m, zwischen Kita und westlichem Ende der Ortsbebauung ca. 600 m.

Das Landratsamt als zuständige Straßenverkehrsbehörde und als Baulastträger (Straßenbauamt) wurde zu der Maßnahme angehört und um Stellungnahme gebeten.

Nähere Erläuterungen erfolgen in der Sitzung.

 

Finanzielle Auswirkungen: ja

ca. 10.000 € (je nach Art und Umfang der flankierenden Maßnahmen: Straßenmarkierungen; Bürgerbeteiligung…..siehe oben)“

 

Die finanziellen Auswirkungen können gerne auch bei der Stadt Gengenbach erfragt werden.



zurück